Die Ereignisse dieses Jahres haben deutlich gemacht, dass Wahlversprechen von SPD und CDU für Politiker und Verwaltung ebenso beliebig sind wie originäre Interessen betroffener Bürger. Grund genug für unsere Bürgerinitiative zum Schutz der Landschaft zwischen Moitzfeld und Herkenrath (BIMH), sich unter dem Motto „Für ein lebenswerter GL. Jetzt und in Zukunft.“ breiter aufzustellen. Ein massiver, nachhaltiger Einsatz für bürgernahe Politik und den Erhalt der Gemeindestrukturen und der einmaligen Freiräume im Osten von Bergisch Gladbach ist offenbar notwendiger denn je.
Mit einem gemeinnützigen „e.V.“ als neuem Trägerverein steht unsere Initiative mit über 2.500 Mitgliedern nun auf einer juristisch und ökonomisch stabilen Basis, um bei der Neuaufstellung der Flächennutzungsplans über die nächsten Jahre die Interessen der Bürger zu wahren – im politischen Prozess, aber falls nötig auch juristisch unter Einbeziehung von Gerichten, Sachverständigen und gesellschaftlichen Gruppen außerhalb von Politik und Verwaltung. Der Verein wird dabei zukünftig vor allem organisatorische und administrative Aufgaben für die erfolgreiche Bürgerinitiative übernehmen. Er ist vom Finanzamt als gemeinnützig eingestuft, so dass Zuwendungen und Spenden (Spendenkonto: IBAN DE51 3705 0299 0312 5623 04 bei der KSK Köln) an den Verein von Spendern nun steuerlich absetzbar sind.
Die BIMH hat sich vor knapp 4 Jahren gegründet, als erstmalig Pläne bekannt wurden, zwischen Moitzfeld und Herkenrath ein (mit 21 Hektar) riesiges Industrie- und Gewerbegebiet einzurichten. Mitten auf einem der letzten verbliebenen freien Höhenzüge mit Blick über die Kölner Bucht, gelegen zwischen überregional bedeutsamen Naturschutzgebieten und inmitten der zentralen Frischluftschneise für die ganze Stadt. Ein strukturpolitischer SuperGAU mit Spätfolgen für Generationen!
Mit der von der Verwaltung vor einigen Wochen vorgegeben Zielgröße von jetzt sogar insgesamt 55 Hektar (eine halbe Millionen Quadratmeter!) neuen Industrie- und Gewerbeflächen ist die Bedrohung für Moitzfeld, Herkenrath und den gesamten Osten von Bergisch Gladbach erneut gestiegen: Die BAB Ausfahrt „Moitzfeld“ und die L289 (über Moitzfeld und Herkenrath) soll nach den Plänen der Stadtverwaltung zentraler Korridor für die weitere Gewerbeentwicklung von ganz Bergisch Gladbach werden! Der Einsatz der Initiative für den Erhalt eines familienfreundlichen, naturnahen Wohn- und Lebensumfeldes hier wird damit existenziell.
Dabei ist es der BIMH wichtig zu betonen, dass wir keinesfalls pauschal gegen Gewerbeflächen sind. Wohl aber gegen eine plumpe und ideenlose Lobbyistenpolitik, die allein aus dem Verkauf von Tafelsilber zu Lasten der Bevölkerung besteht und nicht mal den Versuch macht, innovative und nachhaltige Strategien zu entwickeln, die im Einklang mit voraussehbaren Entwicklungen oder gar den Bürgerinteressen stehen.
Dabei bietet Bergisch Gladbach mit seiner hervorragenden Lage im Speckgürtel von Köln eine nahezu einzigartige Kombination aus Lebensraum im Grünen und Urbanität. Unsere Voraussetzungen sind dadurch struktur- und auch arbeits- oder steuerpolitisch sehr gut. Anstatt hieraus etwas Positives zu schaffen, etwas, das über den Tag hinaus Bestand hat, werden diese Vorzüge ignoriert und von Verwaltung und Teilen des Rates regelrecht „planiert“. Dient dies dem Wohl aller oder doch eher nur der Bereicherung einiger weniger?
Die BIMH wird den Schwerpunkt ihrer Arbeit weiterhin genau dort setzen: Zu verhindern, dass Politik beliebig und gegen unsere Bürger gemacht wird. Wir werden zeigen, dass Landschaftsschutz, Gewerbe und Wohlstand keineswegs Widersprüche sind. Sie sind im Gegenteil Chancen für die Zukunft und gerade in Bergisch Gladbach untrennbar miteinander verbunden.
Eine Antwort
[…] Für ein lebenswertes GL. Jetzt und in Zukunft. […]