Wir hatten ja schon kurz über die Sitzung des FNP Ausschusses berichtet, in der über 150 Bürger ein eindrucksvolles Zeichen für den Landschaftsschutz gesetzt haben.
Inhaltlich gab es wie beschrieben zwar nur wenig Neues, aber das was seitens der Stadtverwaltung vorgestellt wurde, lässt für Voislöhe (und viele andere Bereiche der Stadt) Schlimmes ahnen: Es wurden noch einmal die riesigen Flächenvorgaben betont, nach denen bis zu 400 Hektar für Wohn- und Gewerbeflächen auszuweisen wären. Erstmalig wurde in der Sitzung eine Karte mit „Suchräumen“ präsentiert, die zur Deckung des Flächenbedarfs herangezogen werden sollen. Hier sind – neben vielen anderen Flächen – riesige Flächen rund um Voislöhe östlich der L289 ausgewiesen (hier die gesamte Grafik).
Zwar spricht die Stadtverwaltung nur von „Wohnräumen“, aber in der Sitzung betonte Stadtbaurat Schmickler, dass diese Flächen letztlich als sog. „Allgemeiner Siedlungsbereich“ ausgewiesen würden, der sowohl für Wohn- als auch Gewerbegebiete genutzt werden könne. Hier können also Gewerbeflächen „durch die Hintertür“ unter dem Deckmantel des vermeintlich „sozialen Wohnungsbau“ durchgedrückt werden. Und westlich von der L289 klafft eine auffallend weiße Fläche, die angesichts „bis zum Sommer“ noch angekündigten Suchräume für Gewerbeflächen Schlimmstes befürchten lässt.
Erschreckend war zudem, wie sich die Stadtverwaltung als „arme Getriebene“ von Bevölkerungsprognosen und „Siedlungsdruck“ aus Köln darstellte, die ja keine andere Möglichkeit als die Opferung von Freiraum zuließe. Eigene Pläne, Strategien, Visionen – komplett Fehlanzeige. Auch vom Rat stellte keiner z.B. die naheliegende Frage, warum Köln offensichtlich beschließen kann, trotz Zuwanderung keine weiteren Siedlungsflächen auszuweisen, Bergisch Gladbach dann aber leider keine anderen Möglichkeiten mehr haben solle, als seine Siedlungsflächen massiv auszuweiten. Als Bürger konnte man sich angesichts der Zaghaftigkeit auf Seiten der Verwaltung nur enttäuscht abwenden – hier wird offensichtlich nur reagiert und „verwaltet“, nicht strategisch die Zukunft geplant.
Oh! Als zugezogener Bergisch Gladbacher schockiert mich die Grafik auch. Da würde einiges drauf gehen. Zur Zeit wohne ich in Herweg und wollte mir in Zukunft ein kleines Grundstück in Moitzfeld oder Herkenrath oder Umgebung suchen. Aber auf keinen Fall in einem zubetoniertem Gewerbegebiet, sondern in grüner Umgebung. Das geht gar nicht, die Ecke hier ist so eindrucksvoll und schön
Die Karte zeigt aber den Suchraum für Siedlung = Wohnen und nicht Gewerbe!
Wir wohnen im Grünen. Das haben wir uns ganz bewusst so ausgesucht. Hier gibt uns die Natur vor der Haustür unser Naherholungsgebiet und unsere Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Das heißt: Wozu die Stadt nicht fähig oder Willens ist gibt uns die Natur. Und das werden wir uns nicht widerspruchslos von einem wildgewordenen Haufen offenbar größenwahnsinniger gewordener „Flächenverplaner“ wegnehmen lassen.